Wie sich Darmbakterien positiv auf eine Histaminose/ Histaminintoleranz auswirken
Eine Histaminintoleranz oder Histaminose kann durch verschiedene Bakterienstämme positiv beeinflusst werden, wie in verschiedenen Studien gezeigt wurde:
1. Bifidobacterium infantis:
- Reduziert zusammen mit B. longum die produzierte Histamin-Menge und die Expression von H1R.
- Fördert die Herstellung von Indol-3-Laktat, was die Produktion entzündungsfördernder Botenstoffe wie TNF-α und IL-8 reduziert.
- Verdrängt Endotoxin-produzierende Bakterien und regt das Wachstum von Bifidobakterien an, was zur Bildung von Milch- und Buttersäure sowie weiterer Metabolite führt.
2. Bifidobacterium longum:
- Mindert die Menge an pro-inflammatorischen Zytokinen wie TNF-α, Interferon (INF)-γ, IL-8 und den Transkriptionsfaktor NF-κB.
- Reduziert Durchfall bei Nahrungsmittelallergien und Darmwand-Beschädigungen bei ausgewählten Infektionen.
- Kann spezielle Pollenallergien leicht reduzieren.
3. Lactobacillus reuteri:
- Bildet und sondert Diacylglycerol-Kinase aus, was den histamininduzierten inflammatorischen H1R Signalweg ausbremsen kann.
- Besitzt immunmodulatorische Einflüsse und kann intestinale Entzündungen reduzieren.
- Fördert die Ausschüttung von anti-inflammatorischen Zytokinen.
4. Lactobacillus rhamnosus:
- Moduliert die Genexpression in Mastzellen und reduziert die Vermehrung von krankheitserregenden Keimen.
- Beeinflusst Dendritische Zellen und reduziert IL-6, IL-10, IL-12 und TNF-α.
- Besitzt schützende Eigenschaften für die Darmintegrität.
5. Lactobacillus gasseri:
- Aktiviert dendritische Zellen und verdrängt krankmachende Keime wie Clostridium difficile.
- Bewirkt in Kombination mit Omega-3-Fettsäuren eine Ausschüttung des immunregulatorischen Tumorwachstumsfaktors (TGF)-β1.
6. Lactobacillus salivarius:
- Zählt zu den histaminsenkenden Bakterienstämmen.
Diese Bakterienstämme können daher eine wichtige Rolle bei der Behandlung und Management von Histaminintoleranz oder Histaminose spielen.
Hier findest Du ein Probiotikum, das die genannten Bakterienstämme enthält.
Hier noch die Angaben der verwendeten Studien zu den jeweiligen Bakterienstämmen:
1. Bifidobacterium infantis:
- Dev et al. (2008)
- Ehrlich et al. (2020)
- Perrin et al. (2001); Rodes et al. (2014); Chichlowski et al. (2020)
2. Bifidobacterium longum:
- Brenner & Chey (2009)
- Kim et al. (2016)
- Yun et al. (2017); Yuan et al. (2020)
- Xiao et al. (2007)
3. Lactobacillus reuteri:
- Ganesh et al. (2018)
- Gao et al. (2015); Thomas et al. (2020)
- Mohamadzadeh et al. (2005)
4. Lactobacillus rhamnosus:
- Oksaharju et al. (2011)
- Konieczna et al. (2015)
- Xu et al. (2018)
- Sidira et al. (2010)
5. Lactobacillus gasseri:
- Mohamadzadeh et al. (2005)
- Quigley et al. (2019)
- Bentley-Hewitt et al. (2014)
6. Lactobacillus salivarius:
- Nettis et al. (2016)
Diese Studien liefern Hinweise darauf, wie die jeweiligen Bakterienstämme bei der Behandlung von Histaminintoleranz oder Histaminose wirken können.